HPZ CARINA ALS KINDER- UND JUGENDPSYCHIATRISCHE BEOBACHTUNGS- UND THERAPIESTATION CARINA IN VORARLBERG
Das HPZ Carina diente ab 1981 der Beobachtung, Abklärung, Behandlung und Betreuung psychisch und psychosomatisch erkrankter oder beeinträchtigter sowie entwicklungsgestörter Kinder und Jugendlicher in Vorarlberg im Alter von ca. 4 bis ca. 14 Jahren. Abgeklärt wurden alle Krankheiten und Störungen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie.
Neben den klassischen heilpädagogischen Therapieangeboten rückte bereits Ende der 1980er Jahre die systemische Familientherapie in den Mittelpunkt des therapeutischen Geschehens. Als individuelle psychotherapeutische Angebote wurden insbesondere Spieltherapie, Verhaltenstherapie aber auch funktionelle Therapien wie zB Logopädie und Ergotherapie, sowie spezielle systemische Verfahren (zB. Reflecting Teams..) angeboten.
Je nach Problematik betrug die Aufenthaltsdauer zwischen 6 - 8 Wochen und etwa einem Jahr.
Zur Verfügung standen im Carina Feldkirch 21 Plätze (14 stationär und 7 tagesklinisch) und in der Tagesklinik Carina Bregenz (ab 2003) 8 tagesklinische Plätze.
Über all die Jahre war die Nachfrage nach Aufnahmeplätzen sehr groß. Bis zu 40-50 Kinder standen zeitweise auf der Warteliste des Carinas. Anfragen nach einer Kapazitätserweiterung wurde von der Carina Leitung viele Jahre zurückgewiesen mit dem Argument, dass es nicht so sinnvoll sei, die stationären Einrichtungen zu erweitern, sondern es vielmehr darum gehe, die ambulanten und niederschwelligen Maßnahmen zu verbessern, wodurch sich eine Verringerung der stationären Aufnahmen ergeben würde. Dies immer unter der Berücksichtigung vieler ambulanter therapeutischer Angebote im Lande und der Gewissheit, dass alle Kinder einen ambulanten Behandlungsplatz bekommen können. Dringende Aufnahmewünsche wurden im Rahmen einer ambulanten Vorbetreuung im Carina versorgt bzw. in Zusammenarbeit mit der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde des LKH Feldkirch.
Um die Ausbildung für Kinder- und Jugendpsychiatrie
gewährleisten zu können, hatte sich das Carina Anfang der 1990er Jahre um eine ärztliche Ausbildungsstelle bemüht und diese gemeinsam mit dem LKH Feldkirch auch zugesprochen bekommen.
Viele Dinge, die heute selbstverständlich sind, wurden im Carina schon sehr früh eingeführt. So wurde die Primärbetreuung oder Bezugsbetreuung bereits Mitte der 1980er Jahre im Carina eingeführt. Ebenso wurden die Familie und das soziale Umfeld – im systemischen Sinne - seit jeher in hohem Maße in die Behandlung miteinbezogen.
Die Erfolgsgeschichte des Carina war mitgeprägt durch das wunderschöne Ambiente der Anlage. Besonders erfreulich war, dass auch die Kinder dies zu schätzen wussten.
Die Platzprobleme im Haupthaus hatten dazu geführt, dass wir im Jahre 2000 einen Umbau und Neubau genehmigt bekamen.