Carina Stiftung
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Kinder- und Jugendpsychiatrisches Sonderkrankenhaus Carina (2011 – 2015)

Aufgrund der gesamtösterreichischen kinder- und jugendpsychiatrischen Entwicklung (eigenes medizinisches Sonderfach ab 2007) bemühte sich die Carina GmbH ab 2005 um die Anerkennung als Sonderkrankenanstalt. Dies zur Sicherung des Faches und als Voraussetzung, Ausbildung für das medizinische Sonderfach Kinder- und Jugendpsychiatrie betreiben zu können.  Ein solcher Krankenhausstatus wurde dem HPZ Carina 2011, unter besonderen Bedingungen und nur für einen Teil der Einrichtung bescheidmäßig gewährt.
   
Als private Sonderkrankenanstalt hatte das HPZ Carina nicht den Anspruch einer sogenannten Fonds Krankenanstalt mit einer akuten Versorgungsverpflichtung. Dafür waren weder die personellen noch strukturellen Rahmenbedingungen vorhanden und eine solche Krankenanstalt wurde von der Stiftung auch nicht angestrebt. 

Ebenfalls im Jahre 2011 wurde vom Landesrechnungshof Vorarlberg eine Prüfung der Psychiatrieversorgung des Landes vorgenommen. Dabei wurden die Bedingungen für die Betreuung der Kinder und Jugendlichen im Carina in vielen Bereichen als ausgezeichnet dargestellt.  Für problematisch wurde angesehen, dass eine Vollversorgung nur mit der Rückversicherung des Landeskrankenhauses Feldkirch und des Landeskrankenhauses Rankweil funktioniere. Unter anderem wurde empfohlen, dass die Krankenhausbetriebsgesellschaft die stationäre kinderpsychiatrische Versorgung samt tagesklinischen Plätzen übernehmen und organisatorisch an das LKH Feldkirch verlagern solle. Auch die Zusammenführung der Abteilungen in ein eigenes Primariat, sowie die Etablierung eines Managementvertrages, wurden angeregt.

Nach vielen Überlegungen und langen Verhandlungen wurde Ende 2013 ein Managementvertrag zwischen KHBG (Krankenhausbetriebsgesellschaft des Landes) und der Carina GmbH sowie der Stiftung Carina unterschrieben. Damit wurde die Geschäftsführung der Carina GmbH an die KHBG übertragen, jedoch der Stiftung weiterhin wesentliche Entscheidungsbefugnisse zugestanden. Dies nicht zuletzt deshalb, weil dies von der Stiftungsbehörde des Landes für eine Zustimmung gefordert worden war.

Bereits nach wenigen Wochen zeigten sich erhebliche Auffassungsunterschiede zwischen KHBG und Stiftung, sowohl strukturell (Anstellung des Pflegepersonals) und teilweise auch inhaltlich (heilpädagogische Ausrichtung). Dies führte zu ersten Auseinandersetzungen und der Überlegung seitens der KHBG, den Managementvertrag kündigen zu wollen.

Carina Zubau

Die insbesondere von psychiatrischer Seite immer stärker vorgebrachten Wünsche nach einer medizinisch- psychiatrischen Vollversorgung (24 Stunden täglich, 365 Tage im Jahr) war mit den Auffassungen der Stiftung nicht kompatibel und im Grunde eine Aufgabe für ein sogenanntes Versorgungskrankenhaus, das die Stiftung in dieser Form nie sein wollte. Die erste Jahresrechnung der durch die KHBG geführte Carina GmbH im April 2015 zeigte einen Abgang von ca 300.000 Euro und die Zeichen standen in Richtung weiterer Verluste. Dass das mit der Nichtgenehmigung eines ausreichenden Tagessatzes durch das Land im Zusammenhang stand,  machte die Sache nicht leichter. 

Da die Stiftung ein solches Defizit (mit Wachstumstendenz) nicht sehenden Auges verantworten konnte, wurde mit einstimmigem Beschluss des Kuratoriums der Stiftung Carina, der Managementvertrag mit der Krankenhausbetriebsgesellschaft im April 2015 aufgekündigt

Nach der Kündigung des Managementvertrages und der Auswechslung der Geschäftsführung der Carina GmbH, wurde der Stiftung Mitte Mai 2015 mitgeteilt, dass das Land ab Mitte Juli 2015 keine Mittel mehr aus dem Sozialfonds für das Carina bereit stelle. Damit war das Carina „Geschichte“ . 

Die Stiftung Carina wollte in der Folge die über 30 jährige, sehr erfolgreiche Tätigkeit als „Heilpädagogisches Zentrum“ fortführen, nicht mehr als Krankenhaus, sondern als heilpädagogisch – psychotherapeutische Einrichtung, mit sozialtherapeutischen Wohnplätzen, Schule und Kindergarten, sowie einem umfassenden heilpädagogischen und traumapädagogischen Behandlungsangebot, mit einer konsiliarärztlichen Versorgung. Damit hätte die Akutversorgung auf Spitalsniveau im LKH Rankweil und zum anderen die seit langem bewährte therapeutische heilpädagogische Nachbetreuung durch das HPZ Carina gesichert werden können

Dieses Angebot wurde seitens des Landes nicht aufgegriffen, was seitens der Stiftung sehr bedauert wurde.

CARINA Rückblick - Jahresbericht 2013 (PDF)